Gerberstraße

Michel Grégoire erzählt uns:

„Aus einer reichen Familie stammend, war mein Urgroßvater Kolumnist und hat ein abwechslungsreiches Leben gehabt, in dem Kontext der intellektuellen Revolution und der damaligen politischen Lage.

Selber auch Geschichtsliebhaber meiner Geburtsstadt, bin ich der Autor von geschichtlichen Notizen und Artikeln über Sierck-les-Bains. Ich wurde berühmt, indem ich in dem „Echo von Thionville“ und später in der Zeitung von Sierck, in Form einer Serie, eine Kolumnie von meinem Urgroßvater veröffentlicht habe, „Geschichte von meinem Urgroßvater“. Unter Ermutigung von meinem Freund Maurice Toussaint, Historiker und Archäologe, habe ich ebenfalls Ausschnitte in der „Rheinlandpfälzischen Revue“ veröffentlicht.

Mitglied von den sieben industriellen Familien, die die Gerber von Sierck-les-Bains waren, haben ich ebenfalls einen getippten Schriftsatz veröffentlicht, „Die Gerber von Sierck“, in welchem ich das damalige Vorgehen der Gerber beschrieben habe.

Das Gebäude befindet sich im Winkel „Pont des Grilles“ und Gerberstraße, unsere Gerberei „Grégoire“ wurde gegen 1830 erfolgreich, da in 1828-1833 meine Familie drei der ältesten Gerbereien kaufte. Das Wasser der Burg versorgte die 20 Gruben.

Wir haben 70 Jahre unserer Gerberei gewidmet aber unsere Vorfahren waren nicht immer Gerber und vor allem nicht mein Urgroßvater. Nicht umsonst, habe ich mich entschieden über meine Familie zu reden.





Als mein Urgroßvater mit drei Jahren in Sierck-les-Bains ankam, zog er dort mit seinen Eltern ein, dessen Vater Nicolas Grégoire Weinbauer war. Sein Vater wurde zur Hausmeisterschaft von Metz geschickt und gehörte später zum Bürgertum, bevor er Mitglied des Pfarrverwaltungsrates im Jahr 1763 wurde.

Sowie sein Vater, hatte mein Urgroßvater, der auch Nicolas Grégoire hieß, eine große Karriere. In 1770 betrat er die königliche Marine, er nahm am Anfang des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges teil. Zurück in Sierck-les-Bains, erhielt er einen Bürgertumsbrief im Jahr 1788 und begann sich an das politische Leben der Stadt zu interessieren. Er eröffnete eine Herberge in der Mühlenstraße. Dieser Ort wurde zu einem Versammlungs- und Diskussionsplatz für die Anhänger einer politischen Veränderung.

In 1791 wurde Nicolas Grégoire als Mitglied des Generalrats der Stadt gewählt und blieb dort bis zur Restauration. In 1793, unterstützt durch die Anhänger der Revolution, leitete er die Zeremonie zu Ehren von Marat, als Beweis seiner Investition und seiner starken politischen Orientierung.

Mein Urgroßvater, zu Beginn nur Grundstücksbesitzer, erweiterte sein Erbe indem er manche Grundstücke in Sierck-les-Bains abkaufte. In 1828 fing er mit der Gerberei an. Das familiäre Unternehmen hatte schnell Erfolg, so dass man ab 1828 den Namen Grégoire im Mittelpunkt der Ausstellung in Metz fand, welches bekannt gab: „MM Feltz Hass von Sierck stellen schöne Leder aus in Gesellschaft der Florange, der Loevenbruck und der Grégoire“.

Mein Urgroßvater starb in 1843, mit 92 Jahre, er war der Erbauer einer ganzen Dynastie von Gerbern, welche in 1897 verschwand. Zu dieser Zeit hatten schon mehrere Gerbereien geschlossen, die der Brüder Florange und Henri-Hass waren die zuletzt gebliebenen. Aber in 1907 gab es keine Gerberei in Sierck-les-Bains mehr.“






« Pour aller plus loin »
ENGELBERT Jean, Sierck, histoire du château et de la ville des origines au XX° siècle
HEINTZ Gérard, Commerces et édifices publics de Sierck-les-Bains, 1870-1945