Marktplatz – Das Geschäft

„Die Geschäfte von Sierck“

Vor dem zweiten Weltkrieg, war der Marktplatz von vielen kleinen Geschäften belebt. Drogerien, Lebensmittelläden, Restaurants, Druckereien, Bäckereien, Baumärkte, Ärzte und Rathaus belebten die Stadt und machten daraus einen echten Lebensraum, durch Treffens-Möglichkeiten und Geschäfte.

Mehrere Werbeplakate wurden durch Liebhaber von Sierck aufbewahrt.

 

„Die Bombenangriffe auf dem Rathaus und die Umwandlung des Marktplatzes“

Am 3. August 1940, veröffentlichte die deutsche Zeitung „Die Metzer Zeitung“ (nationalsozialistisch) unter dem Titel „Im Kampfgebiet der Siercker Ecke“ einen Bericht von einem Journalisten aus Metz, der in Veckring, Koenigsmacker, Sierck, Waldwisse und Halstroff recherchiert hat.

Als er über Sierck berichtete, sagte er: „Bei der Ankunft in der Nähe des Bahnhofes kann man sich nicht vorstellen, dass die Granaten eine so große Auswirkung auf die alte Stadt hatten“, er fügte hinzu, „Hauptsächlich auf dem Markplatz, haben die Granaten und Bomben alles zerstört.“

Einen Monat später, am 4. September 1940, veröffentlichte dieselbe Zeitung, in welcher von der Zerstörung erzählt wurde, „Das Rathaus und drum herum, bis zum neuen Marktplatz sind zerstört. […] Mehrere Häuser sind zerstört“.

Diese Zeitungen zeigen welche Zerstörungen es nach der deutschen Offensive des 10. Mai 1940, in der französischen Grenzregion gab. Schon am 16. Oktober 1939 wurde Sierck von Deutschland kurz angegriffen, dies nahm schnell ein Ende auf Grund des Zurücktretens der deutschen Truppen. 1940, ist die Lage ganz anders, die deutschen Truppen haben viele militärische Mittel gesammelt und haben sich darüber erkundigt wie man die Grenze überschreiten kann.

Sierck-les-Bains wurde am 10. Mai 1940 angegriffen und bombardiert. Sehnsüchtig von den Franzosen erwartet und dann von den Luxemburgern wahrgenommen, dröhnten die Flieger in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai. Der Flughafen von Metz, Fabriken in Rombas und Hayange waren aus strategischen Gründen die ersten, die von diesem Angriff getroffen wurden, bevor die deutschen Truppen die französische Grenze überschritten.

Um 9 Uhr 15, bombardierten die Stukas den Stromberg, während die Artillerie Apach, die Milchen, Sierck und das Tal bombardierten. Die deutschen begannen ihren Eintritt durch den Osten der französischen Seite. Am 12. und 13. Mai verstärkten sich die Bombenanschläge auf Sierck. Der hintere Teil Siercks gehörte nun zu Deutschland. Am Ende des Krieges zählte das Rathaus 200 Bombenanschläge auf Sierck-les-Bains.




L'hôtel de ville après le bombardement

Die Gemeinde von Sierck richtete das Rathaus in der Nähe des Park Valettes auf, solange bis die Entschädigungskosten des Kriegs freigestellt wurden. Zu seiner Einweihung, wurde dieses Haus Vallette mit einer großen dreifarbigen Flagge beschmückt und wurde zur Geltung gebracht durch eine Weinverkostung, eine Kunstaustellung und sogar die Präsenz von Robert Schuman, damaliger Außenminister. Der den man später als „Vater Europas“ bezeichnete, und der schon im Gedanken von einer Europa weiten Friedensschließung war, erwiderte diesen Satz: „Anstatt eines Kriegrisikos, kann man jetzt von Frieden reden […]. Solange Europa nicht neu erbaut wird, wird es Deutschland auch nicht sein und solange diese Situation andauert, werden wir unsere Besetzung beibehalten“.

Seine Aussage am 9. Mai 1950 ist im gleichen Sinne seiner vorherigen Rede. Sie kündigt die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl an, ein ausschlaggebender Akt für Europa.

In 1952, entscheidet die Gemeindeverwaltung sich in das neue Rathaus überzuwechseln, an dem Platz wo die Grundstücke durch die Bombenanschläge frei waren, am Rande der Promenade der Herzöge von Lothringen, in der Nähe des Marktplatzes. Im Juni 1955 ist der Bau des neuen Rathauses beendet und seine Eröffnung findet am 26. Juni statt, am Tag der Heiligen-Johannes Feier.


« Pour en savoir plus »
ENGELBERT Jean, Histoire du château et de la ville des origines au XX° siècle
HEINTZ Gérard, Commerces et édifices publics de Sierck-les-Bains, 1870-1945