Das Stadtviertel „Am End“

„Marguerite von Bayern, Gründerin“

In 1433, im Stadtviertel „Am End“, wird ein Hospiz erbaut. Marguerite von Bayern, Frau von Karl II, Herzog von Lothringen in 1393, erteilt den Auftrag zu dem Bauprojekt. Von ihrem untreuen Mann vernachlässigt, verbringt sie mehrere Aufenthalte in Sierck-les-Bains und widmet ihr Leben karitativen Organisationen und der Hilfe von Kranken. Sie wird außerdem die Kinder ihres Mannes großziehen, die von anderen Beziehungen herstammen, da sie im christlichen Glauben verankert ist und sie sich um andere Menschen sorgt.

Adolph von Essen, Autor von „Das Leben der fröhlichen Marguerite von Bayern, Herzogin von Lothringen“, spricht zwei markante Charaktereigenschaften der Persönlichkeit dieser Frau an: eine eucharistische Barmherzigkeit und ihre Gutherzigkeit gegenüber der Unglücklichen. Der zweiten Charaktereigenschaft entsprechend, schrieb er, dass die Herzogin selber die Kranken besuchte und sie selbst heilte.

Marguerite starb, von ihren Mitmenschen als heilig verehrt, im Jahre 1434, in einer der herzöglichen Residenzen. Auf ihrer Grabinschrift kann man lesen: „Im Andenken an Marguerite von Bayern, Frau von Karl II. In ihrem Leben, wie in ihrem Tod, der Herrlichkeit der Heiligen strahlend. Sie verdeckte die Sterne mit der Helligkeit ihrer Krone: ihr Ruf wird diese Grabinschrift überstehen, sie wird für immer erzählen, dass ihre Tugend sie würdig der Helden, der Vorfahren und der Nachkommen gemacht habe.

Sie ist am Tage ihres Todes selig gesprochen worden.

Marguerite von Bayern d’après une illustration du XIX° siècle

„Das Hospiz von Saint-Barbe“

Marguerite von Bayern gründet kurz vor ihrem Tod, in 1434, ein Hospiz, stattet es mit 14 Betten und großen Geldsummen aus, welche es ermöglichten sich um dieses Gebäude zu kümmern.

Das Hospiz ist für Pilger, Reisende, Arme und Unheilbare bestimmt und befindet sich gegenüber der großen Treppe, die zur Kirche führt. Dieses Gebäude erfüllte seine Rolle, da es in einem Dorf lag, auf dem Jakobsweg, gegenüber eines Gebetsortes. Die Obdachlosen, Kranken und Alte konnten dort auch untergebracht werden. Es bestand aus einem Gebäude, am Fuße des Heiligen Nikolaus Felsens, welches mit einer Kapelle und einem Lepra-Krankenhaus ausgestattet war. Die Spenden wurden zentralisiert, um sie dann den Armen der Stadt zu verteilen. Bald wurde nur die letztere Funktion ausgeübt und das Gebäude wurde für andere Zwecke benutzt.

Nach der Revolution wurde die Administration des „Hospiz von Sainte-Barbe“ einem Rat aus fünf Mitgliedern übergeben, welches vom Bürgermeister von Sierck-les-Bains geleitet wurde. Dieser Rat wurde als „Wohltätigkeitsbüro“ benannt und gewährleistete weiterhin unterschiedliche Hilfen, behielt seine erste und originelle Funktion bei: Nahrungsmittel, Kleidung, Heizung, kleine Pensionen, außergewöhnliche Hilfen…

Das Ganze stammt aus periodischen Sammlungen aber auch aus Einkommen der Geldspenden, Pensionen, Grundstücke und Häuser.

Heutzutage ist das Gebäude ein Festraum, und das Krankenhaus wurde in dem aktuellen Gebäude des Kollegs, über die Gerberstraße, transferiert.






« Pour aller plus loin »
ENGELBERT Jean, Sierck, histoire du château et de la ville des origines au XX° siècle
GAMBS Alphonse, Sierck, son collège
LECOMTE Joseph, chanoine, Notre-Dame de Marienfloss, berceau du Rosaire